Der rupertiwinkel

„Es war eine liebe Zeit, die gute alte Zeit. In Bayern gleich gar. Damals hat noch Seine Königliche Hoheit der Herr Prinzregent regiert, ein kunstsinniger Monarch. Denn der König war schwermütig. Das Bier war noch dunkel, die Menschen warn typisch; die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals. Denn für Ordnung und Ruhe sorgte die Gendarmerie und für die Gerechtigkeit das Königliche Amtsgericht.“ So hört man im Vorspann der berühmten Fernsehserie: Das königlich bayerische Amtsgericht.

Im Vorspahn der Serie sieht man unter anderem die Orte Teisendorf, Laufen und Tittmoning.

 

„Die Menschen warn typisch!“ Ja, das kann man über die Bewohner des Rupertwinkels bis heute sagen. Sie haben eigene Bräuche, Gepflogenheiten, die Musik und auch die Sprache unterscheidet sich ein bisserl vom Rest der anderen Bayern.

Der Rupertiwinkel gehörte ohne eigene Gebiets- bzw. Regionenbezeichnung bis 1803 zum Außergebirg des Fürsterzbistums Salzburg. 1810 kam das gesamte Gebiet dieses Fürstentums zum Königreich Bayern. Nachdem 1816 zwischen dem Königreich Bayern und dem Kaisertum Österreich der Vertrag von München geschlossen wurde, verblieb im Gegensatz zum übrigen ehemals Salzburger Territorium die Region des Rupertiwinkels weiterhin bei Bayern. Die Gebietsbezeichnung „Rupertiwinkel“ fand jedoch erst im Zuge der Heimatbewegung ab Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts schriftliche Erwähnung und hebt seither für die Region die eigenen historisch-kulturellen Wurzeln mit z. T. noch salzburgerisch entlehnter Brauchtumspflege hervor. Der Wahl für diese Gebietsbezeichnung vorausgegangen war das 1814 von Salzburg den abgetrennten römisch-katholischen Pfarreien der Region erteilte liturgische Privileg, den Feiertag des Salzburger Schutzpatrons Rupert von Salzburg wieder zu begehen, wenn auch beschränkt auf die Messfeier.

Ein nur im Rupertiwinkel und im benachbarten Salzburger Flachgau beheimateter Brauch ist das Aperschnalzen. Darüber hinaus werden die im bayerischen Kulturraum verbreiteten Bräuche gepflegt.

Jeder größere Ort besitzt einen Trachtenverein und eine traditionelle Musikkapelle. Im Familien- und Freundeskreis ist das Musizieren alpenländischer Volksmusik sehr verbreitet und beliebt.

 

Hier, auf dieser Seite, finden sie eine Auswahl an gesammelten Liedern und Kompositionen aus unserer Heimat dem Rupertiwinkel. Viel Freude beim gemeinsamen musizieren und singen!

 

Und denken Sie daran „typisch“ zu bleiben!

 

Rainer Zimmermann

(1. Vorsitzender Historischer Verein Tittmoning e.V.)